Nach der jährlich von der Sunday Times erstellten Liste der reichsten Menschen steht Bill Gates nicht mehr an erster Stelle. Die Liste wird anhand von Daten aus dem Januar errechnet. Drei Jahre lang befand sich Gates unangefochten an erster Stelle und hatte 2000 ein Vermögen von 166 Milliarden Mark. Wegen der gefallenen Aktienwerte sei Gates Vermögen jetzt aber auf 117 Milliarden Mark gesunken.

Überrundet hat Gates und die New Economy ein Vertreter der Old Economy – und das, obwohl Microsoft eines der wenigen Unternehmen ist, die keine Umsatzwarnung angekündigt hatten und im letzten Quartal noch Gewinne machen konnten (siehe: Microsoft widersteht der PC-Flaute). Robson Walton, Besitzer der Wal-Mart-Kette, hat jetzt mit 141 Milliarden Mark ein größeres Vermögen. Der Sultan von Brunei, von dem viele immer wieder vermuten, er sei der reichste Mensch der Welt, liegt übrigens nach dieser Liste mit 33 Milliarden Mark erst auf dem 13. Platz.

"Der Einbruch im Hightech-Sektor hat Gates hart getroffen", meint Philipp Beeresford, der die Liste zusammenstellte. "Es war das Jahr, das den Cyberspace wieder zurück auf dern Erdboden brachte und die dauerhafte Attraktion der traditionellen Wirtschaft zeigte." Wal-Mart befinde sich in einem Wirtschaftssektor, der nahezu "rezessionssicher" sei. Davon kann auch bei Larry Ellison, Intimfeind des Microsoft-Gründers, keine Rede sein; trotzdem ist er Gates mit einem Vermögen von über 90 Milliarden Mark hart auf den Fersen. Und wenn Bill Gates nicht aufpasst, dann schlagen ihn noch zwei deutsche Brüder: Mit über 41 Milliarden Mark Vermögen stehen die Aldi-Besitzer Karl und Theo Albrecht, wohl mit einem ähnlich "rezessionsfreien" Geschäft gesegnet wie der Wal-Mart-Chef, als erste Deutsche an neunter Stelle.

Quelle: News @ Heise.de