Andere Länder, andere Sitten. In Saudi Arabien hat das "Hohe Komitee für wissenschaftliche Forschung und islamisches Recht" alle Pokémon-Videospiele, -Trading-Karten und -Merchandise-Materialien verboten. Der Bann wurde wie folgt begründet.
1. Pokémon fördere das Glückspiel. Dieses ist nach islamischem Recht strengstens verboten!
2. Die Pokémon-Kartensätze enthielten unerwünschte religiöse Symbole wie den Davidsstern, Kruzifixe und die Triangel (das Symbol der Freimaurer).
3. Das Spielprinzip von Pokémon orientiere sich an der darwinistischen Evolutionstheorie. Diese wird von konservativen Muslimen abgelehnt.
Der Hersteller Nintendo Japan bestreitet den Vorwurf, das Design der Spielkarten sei mit religiösen Hintergedanken entworfen worden.
Kommentar: Jeder Behauptung wohnt ein Funken Wahrheit inne. Der westlichen, konsumorientierten Sichtweise liegt es zwar fern, Pokémon als "moralisch verwerflich" einzustufen. Aber die Argumente der islamischen Rechtsgelehrten sind nicht ganz von der Hand zu weisen. Bei Pokémon geht es ums "Fressen und gefressen werden" - ein hierarchisches Klassensystem im Geiste Charles Darwins. Der Glücksspiel-Charakter wurde durch diverse - teils sogar gewalttätige - Schulhofstreitereien angedeutet. Der Vorwurf der Verwendung religiöser Symbole ist nur bedingt nachvollziehbar. Allerdings: Der gezackte Schwanz von Pikachu ist tatsächlich ein shintoistisches Symbol, das in Japan in jedem Tempel hängt!
Quelle: CVG
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