Zusammen mit Yan Zong Bing hat Michael Rabin, Professor am Leibniz Center for Research in Computer Science, angeblich erstmals eine nicht nur praktisch, sondern auch beweisbar nicht knackbare Verschlüsselungsmethode entwickelt. Das Verfahren basiert nicht auf der Beschränkung der Rechenkapazität wie bei den herkömmlichen Methoden, sondern auf den Grenzen der Speicherfähigkeit, berichtet die New York Times . Notwendig ist ein kontinuierlich erzeugter Strom an Zufallszahlen, der beispielsweise von Satelliten geliefert werden könnte. Sender und Empfänger schickten sich etwa mit einem herkömmlichen Verschlüsselungsprogramm eine Mail zu, in der sie den Startpunkt der Zahlenreihe festlegen. Die Zahlen werden beim Verschicken der Botschaft vom Sender zum Verschlüsseln und beim Empfänger zum Entschlüsseln benutzt, aber sie werden nicht gespeichert, sondern nur einmalig verwendet.

Ein möglicher Lauscher wäre hilflos, selbst wenn er das Verschlüsselungsverfahren kennt. Ohne die genaue Zahlenfolge kann er den Schlüssel nicht knacken. Die aber könnte er nur dann haben, wenn er nicht nur den Zeitpunkt kennt, ab dem die Zahlen zur Verschlüsselung benutzt werden, sondern auch ebenso kontinuierlich den Zahlenstrom speichert, wie die Zufallszahlenreihe erzeugt wird. Damit wäre aber wohl jeder Speicher überfordert. Selbst wenn der Lauscher die Mitteilung über den Start abhören kann, so wäre er dann schon zu spät dran, die Zufallszahlen zu speichern, die, einmal gesendet, niemals wieder herzustellen sind. "Das ist der erste beweisbar unknackbare Code, der wirklich funktioniert", sagt Rabin. "Wir haben bewiesen, dass der Gegner hilflos ist." Es nutze auch nichts, die verschlüsselte Botschaft aufzuheben, um sie später mit leistungsstärkeren Computern zu knacken, weswegen das Verfahren eine "immerwährende Sicherheit" biete.

Quelle: Info @ Heise.de